Früher gab es für den Heimwerker nur 2 Antriebsformen die wirklich relevant waren. Zum einen der Schlitz- und zum anderen der Kreuzschlitzaufsatz. Doch seit geraumer Zeit gehören in einen gut sortierten Knarrenkasten weitaus mehr Aufsätze um im Alltag bestehen zu können. In diesem Artikel stellen wir Euch einmal die verschiedenen Kopf- und Antriebsformen vor, die einen beim Handwerken über den Weg laufen können. Nicht jede Variante ist dabei sonderlich gängig und für den Heimwerker relevant, aber es kann nicht schaden einmal von ihr gehört zu haben.
Die älteste und zugleich neben dem Kreuzschlitz am häufigsten auftretende Antriebsform ist das Schlitz-Profil. Diese Antriebsform wird meist nur noch für Zierarbeiten genutzt. Also überall dort wo Schrauben zu sehen sind und „schick“ aussehen sollen. Weit verbreitet sind dabei Rundkopfschrauben mit Schlitz aus Messing die eine goldene Optik widerspiegeln sollen. Für den alltäglichen Gebrauch im Handwerk ist der Schlitz allerdings nicht geeignet, da der seitliche Halt fehlt. Dadurch passiert es, besonders bei höheren Drehzahlen, sehr schnell, dass der Bit aus dem Schlitz rutscht. Dennoch gehört der Schlitz-Aufsatz noch immer zur Standard-Ausrüstung der meisten Knarrenkasten.
Die PH-Schrauben (Phillipsschrauben) haben eine gekreuztes Profil, was dazu führt, dass der Bit mehr halt hat als bei einem einfach Schlitz. Doch auch bei dem PH-Profil kann es bei hohen Drehzahlen passieren, dass der Bit seinen Halt verliert. Entgegenwirken kann man dem Problem, indem der Druck über den Bit auf den Schraubenkopf erhöht wird.
Die Überarbeitete Form des Philips-Profils ist das sogenannte PZ-Profil (Pozidirv). Auch das PZ-Profil ist Kreuzförmig angesetzt, besitzt zusätzlich aber noch ein schmaleres, um 45 Grad versetztes, Kreuz was zu einem besseren Halt bei höheren Kräften führt. Bei sehr hohen Drehzahlen kann es aber auch beim PZ zu Problemen im Halt kommen.
Das TORX-Profil. besteht aus einem sternförmigen Profil mit 6 Nocken. Dadurch wird ein wesentlich stabilerer Halt bei hohen Drehzahlen gewährleistet ohne das der Bit oder der Schraubenkopf abnutzen. Durch den besseren Halt ist das Arbeiten mit weniger Anpreßdruck als beim PH oder PZ-Profil möglich.
Ähnlich wie Torx besteht das Torx+ aus einem sternförmigen Profil. Die Nocken sind hierbei allerdings abgeflacht, so dass noch höhere Drehmomente übertragen werden können.
Spezieller wird es mit dem TorxTR Schrauben. Diese haben das gleiche Profil wie das normale Torx, allerdings befindet sich in der Mitte des sternförmigen Profils ein kleiner Stab, der das ansetzen und lösen mit einem normalen Torx-Bit verhindert. Dieses Profil ist nur in sehr wenigen Knarrenkästen enthalten.
Wenn es auf noch mehr Sicherheit ankommt und das Bearbeiten der Schrauben von nicht autorisierten Personen verhindert werden soll, dann kommt das TorxPlus Security Profil zum Einsatz. Dieses besteht nur noch aus ein Stern-Profil mit fünf anstatt der vorrangegangenen sechs Nocken. Ein Knarrenkasten mit solchen Aufsätzen erhält man beim Fachhändler.
Der Innen-Sechskant ist eine sehr beliebte und weit verbreitete Form, da die Produktion unkompliziert und kostengünstig erfolgt. Allerdings ist der Innen-Sechskant nicht für sehr hohe Kraftübertragungen geeignet, da es dann zu einer schnellen Abnutzung des Profils kommen kann.
Der Bruder des Innen- ist der Außen-Sechskant. Umgangssprachlich spricht man bei diesem Profil auch vom Steckschlüssel der den Hauptinhalt jedes Knarrenkastens stellt.
Wie beim TorxTR befindet sich auf im Sechskant TR in der Mitte des Profils ein kleiner Stab der die Sicherheit vor Lösen der Schraube erhöhen soll.
War der Vierkant lange Zeit weit Verbreitet, trifft man heute nur noch selten auf ihn. Zu mindestens in Europa hat der Vierkant so gut wie ausgedient. In Kfz-Werkstätten wird man ihn noch antreffen, da der Vierkant hier bei Arbeiten an Oldtimern noch benötigt wird. In einem aktuellen Knarrenkasten wird man allerdings vergeblich nach einem Vierkant-Aufsatz suchen. In den USA wird er noch vermehrt genutzt.
Der Tri-Wing ist ein äußerst spezielles Profil und wird beim Heimwerker sicherlich nie zur Anwendung kommen. Durch das sehr ungewöhnliche Profil sind Schrauben dieser Art nur mit einem speziellen Werkzeug zu lösen.
Das Vielzahn-Profil kann man mit dem des Torx vergleichen, nur kommen hier 12 anstatt 6 Zähne zum Einsatz. Durch die Verdopplung der Zähne ist die Kraftverteilung besser was einen hohen Drehmoment zulässt. Das Vielzahn-Profil wird hauptsächlich in der Automobilbranche Verwendet.