Der Schraubenschlüssel kommt immer dann zum Einsatz, wenn Schrauben und Muttern angezogen oder gelöst werden müssen, die über einen 6-Kant verfügen. Dabei gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Größen die durch die Schlüsselweite festgelegt sind. Die Größe eines Schraubenschlüssels bemisst sich durch den Abstand der gegenüber liegenden Flächen. Sind diese Beispielsweise 17 Millimeter voneinander entfernt, handelt es sich um einen 17er Schraubenschlüssel. Die Größe ist in der Regel auch immer auf das Griffstück des jeweiligen Schlüssel geprägt.
Der gängigste Schraubenschlüssel ist der sogenannte Maul- bzw. Gabelschlüssel. Er dürfte in den meisten Werkzeugkästen enthalten sein und am häufigsten zum Einsatz kommen. Der Arbeitskopf ist bei diesem Werkzeug in vielen Fällen um ca. 15 Grad zum Griffstück abgewinkelt, was das Arbeiten an engere Stellen ermöglicht. Für das Arbeiten bei ganz beengten Arbeitsgebieten stehen auch Gabelschlüssel mit einer Abwickelung von 75 Grad zur Verfügung, diese gehören allerdings nicht mehr zu den allgemein gebräuchlichen Schraubenschlüssel.
Eine Weiterentwicklung des Maulschlüssels ist der Rollgabelschlüssel, den man im allgemeinen Sprachgebrauch nicht selten „Engländer“ nennt. Bei dieser Form des Schraubenschlüssels hat man die Möglichkeit, mittels einer Verstell-Funktion, die Maulbreite individuell zu variieren. So kann man praktischerweise, anstatt viele einzelne Größen an Schlüsseln, einen einzigen Rollgabelschlüssel einsetzen.
Eine weitere Sonderausführung stellt die Knarre da. Dabei handelt es sich um einen Gabelschlüssel, der sich in eine Richtung frei, gänzlich ohne Widerstand, drehen lässt. Dreht man die Knarre in die andere Richtung, kann man damit Schrauben und Muttern fest- oder lose ziehen. Die Knarrenfunktion ermöglicht das Arbeiten ohne das Werkzeug nach jeder Halbumdrehung neu ansetzen zu müssen. Für eine größere Funktionalität gibt es Knarrenkästen die über eine große Auswahl an verschiedenen Aufsätzen verfügen.
Auch der Ringschlüssel gehört zu den Werkzeugen der Schraubenschlüssel und verfügt, wie es der Name schon vermuten lässt, über einen Ringkopf, anstelle eines Mauls. Der Ring des Schraubenschlüssels verfügt über einen Sechskant um Schrauben und Muttern zu lösen und festzuziehen. Auch dieses Werkzeug kann abgewinkelt oder gekröpft sein.
Der Steckschlüssel ist eine Art kurzes Rohr dessen Ende eine Sechskant-Form aufweist und so über den Schraubenkopf oder die Mutter gestülpt werden kann. Aufgrund seiner Optik nennt man diesen Schraubenschlüssel auch Rohsteckschlüssel. In den meisten Fällen sind in die Rohe Löcher gebohrt in die man einen Drehstift oder ein einfach einen Schraubenzieher stecken kann. So erzielt man eine Hebelwirkung die das Arbeiten um ein vielfaches erleichtert.
Wenn man flexibel und unabhängig der einzelnen Schraubenschlüssel sein möchte, hat sich die Anschaffung eines Knarrenkastens bewährt. In diesem finden sich viele Aufsätze mit denen die Knarre ausgestattet werden kann. Das Arbeiten wird durch diese vereinfacht und auch bei längerem Schrauben wird keine Ermüdung erreicht.
Wie wir nun erfahren haben, gibt es Schraubenschlüssel in den verschiedensten Variationen. Die gängigsten haben wir näher erläutert. Eines haben alle Varianten gemeinsam, sie sind äußerst hilfreiche Werkzeuge die in fast jedem Haushalt, Bastelraum oder Werkstatt vorzufinden sind. Um einen Schraubenschlüssel zu kaufen muss man nicht lange suchen. Einzelne Schlüssel oder gar ganze Sets gibt es in jedem Baumarkt oder Werkzeug-Fachhandel. Nicht selten sind sie auch bei Discountern im Angebot, hier sollte man allerdings genau auf die Qualität achten. Das Angebot und die Preisspannen sind allerdings egal wo man kauft sehr groß, was die Entscheidung, für welchen Schraubenschlüssel man sich entscheidet schwierig machen kann. Laut unabhängigen Testberichten sind die qualitativen Unterschiede im Niedrigpreisgment kaum messbar, so dass man hier nicht viel falsch machen kann.
Entscheidet man sich allerdings dafür etwas mehr Geld zu investieren, beispielsweise für die Anschaffung eines Knarrenkasten, dann macht es Sinn, sich vor dem Kauf zu informieren. Gerade bei einem Knarrenkasten macht es Sinn, nicht gleich den nächst besten zu kaufen, da man an einem hochwertigen Produkt viel länger seine Freude haben wird. Qualität des verwendeten Materials und eine robuste Bauweise sollten Voraussetzung für die Auswahl des Modells sein, damit das Arbeiten leicht von der Hand geht und das Werkzeug auch härteren Einsätzen standhält. Empfehlenswert ist außerdem, dass die Knarre über eine umschaltbare Arbeitsrichtung verfügt, so dass man zwischen links und rechts rum drehen frei wählen kann. Auf unserer Seite befindet sich ein Testbereich, in dem wir verschiedene Knarrenkästen unter die Lupe genommen haben. Ein Blick hierein empfiehlt sich daher vor dem Kauf.
Die Größen der notwendigen Schraubenschlüssel für die Sechskanteschraubenin den DiN Formen 933 und 931 unterscheiden sich nach der DIN oder ISO Norm sowie der Gewindegröße der Schrauben. Wie wir bereits erfahren haben, wir der Abstand zwischen den Maul des Schraubenschlüssels als Schlüsselweite bezeichnet. Diese wird in Technischen Zeichnungen und Abbildungen als Maß S betitelt.
Die Schlüsselweite von Schrauben mit Sechskantkopf unterscheiden sich anhand Ihrer Gewindegröße und werden als M bezeichnet.
In Bedienungsanleitungen oder Produktbeschreibungen wird die Größe der Schlüsselweite oftmals mit SW abgekürzt. Das Maß des Mauls wird dabei weltweit bei allen metrischen Schrauben und Maschinenschrauben in Millimeter angegeben.
Bis zum Jahr 2011 wurde bei den Größen der Schraubenschlüssel die DIN-Norm verwendet. Seit dem gibt es die neue, und mittlerweile auch mehrmals abgeänderte ISO-Norm. Die Werte hierzu finden Sie auch in der weiter unten folgenden Tabelle.
Wenn man häufiger mit den Maschinenschrauben zu tun hat, beispielsweise als Handwerker oder viel beschäftigter Heimwerker, macht es durchaus Sinn die gängigsten Werte der Schraubenschlüsselgrößen zu kennen ohne diese Nachschlagen zu müssen. Das erspart Zeit bei der Beschaffung von passenden Werkzeug ohne vorab nachschlagen oder messen zu müssen.
Definition laut Baumarkt.de:
Als Schraubenschlüssel bezeichnet man ein Handwerkzeug, mit dem man Schrauben mit Kantköpfen oder Schraubenmuttern anziehen oder lösen kann.
Alle fett hervorgehoben Maße in mm ( Millimeter ) zeigen den Unterschied zur bekannten DIN-Norm auf.
Schrauben – Gewindegröße | DIN – Schrauben | ISO – Schrauben | HV – Schrauben |
M1 | 2,5 mm | 2,5 mm | / |
M1,2 | 3,0 mm | 3,0 mm | / |
M1,4 | 3,0 mm | 3,0 mm | / |
M1,7 | 3,2 mm | 3,2 mm | / |
M2 | 4,0 mm | 4,0 mm | / |
M2,5 | 5,0 mm | 5,0 mm | / |
M3 | 5,5 mm | 5,5 mm | / |
M3,5 | 6,0 mm | 6,0 mm | / |
M4 | 7 mm | 7 mm | / |
M5 | 8 mm | 8 mm | / |
M6 | 10 mm | 10 mm | / |
M7 | 11 mm | 11 mm | / |
M8 | 13 mm | 13 mm | / |
M10 | 17 mm | 16 mm | / |
M12 | 19 mm | 18 mm | 22 mm |
M14 | 22 mm | 21 mm | / |
M16 | 24 mm | 24 mm | 27 mm |
M18 | 27 mm | 27 mm | / |
M20 | 30 mm | 30 mm | 32 mm |
M22 | 32 mm | 32 mm | 36 mm |
M24 | 36 mm | 34 mm | 41 mm |
M27 | 41 mm | 41 mm | 46 mm |
M30 | 46 mm | 46 mm | 50 mm |
M33 | 50 mm | 50 mm | / |
M36 | 55 mm | 55 mm | 60 mm |
M39 | 60 mm | 60 mm | / |
M42 | 65 mm | 65 mm | / |
M45 | 70 mm | 70 mm | / |
M48 | 75 mm | 75 mm | / |
M52 | 80 mm | 80 mm | / |
M56 | 85 mm | 85 mm | / |
M60 | 90 mm | 90 mm | / |
M64 | 95 mm | 95 mm | / |
M68 | 100 mm | 100 mm | / |
M72 | 105 mm | 105 mm | / |
M76 | 110 mm | 110 mm | / |
M80 | 115 mm | 115 mm | / |
M85 | 120 mm | 120 mm | / |
M90 | 130 mm | 130 mm | / |
M95 | 135 mm | 135 mm | / |
M100 | 145 mm | 145 mm | / |
Quelle Tabelle: https://schraube-mutter.de/welchen-schraubenschluessel-brauche-ich/
In einigen Branchen werden Schraubenschlüssel verwendet die in der Regel kleiner sind als die hier aufgeführten. Dies ist mit den kleineren Sechskantschrauben begründet die hier verwendet werden. Typische Bereiche sind dabei der KFZ und Motorradbereich sowie die Fahrradbranche.
Da hier zumeist weniger Platz zum Arbeiten vorliegt, beispielsweise im Motorraum eines KFZ, werden die Schraubenschlüsselgrößen den Platzverhältnissen angepasst.
Diese Sechskantschrauben sind nicht unter den bekannten Normungen wie DIN 931 und DIN 933 vermerkt. Daher findet die gezeigte Tabelle der Schraubenschlüssel Größen hierfür keine Anwendung.
Die Schlüsselweite ist der Freiraum in der Mitte des Schlüssel-Maul und wird in Millimeter angegeben. Es gibt bei den Weiten nicht immer nachvollziehbare Sprünge, die auf die Normen zurückzuführen sind auf die sich Konstrukteure weltweit geeinigt haben. Die Normen sind allerdings eher Empfehlungen und nicht fest in Stein gemeißelt. Wenn man sich unsicher ist, welche Größe der Schraubenschlüssel haben muss, lohnt sich der Griff zur Schiebelehre. Mit dieser lassen sich Schraubenköpfe oder Muttern Millimeter genau bestimmen. Beim Arbeiten mit englischen Werkzeugen oder Angaben, das kann bei Oldtimer-Schraubern der Fall sein, ist auf die Maßeinheit zu achten. Nicht selten wird hier von Zoll gesprochen, wodurch die Angaben auf unseren heimischen Werkzeugen nicht mehr hilfreich sind.
Schraubenschlüssel ist nicht gleich Schraubenschlüssel, denn es gibt verschiedene Varianten und Formen. Die meist verwendete Variante ist der Gabel und Maulschlüssel. Mit diesen lassen sich neben Sechskant auch Vierkantschrauben und Rohrleitungen lösen sowie festziehen. Gerade bei beengten Arbeitsbereichen, wo man einen geringen Drehwinkel vorliegen hat, kann der Maulschlüssel die einzige Möglichkeit sein die Arbeit zu vollrichten. Hier zeigt sich auch, warum das Maul des Schraubenschlüssels nicht gerade, sondern in einem Winkel vom Griffstück weg zeigt. Denn nur so lässt sich die Schraube in sehr engen Bereichen noch drehen. Wenn es richtig eng wird und kaum noch Platz vorliegt empfiehlt sich der Einsatz des Ringschlüssels. Mit diesem lässt sich auch in extrem engen Arbeitsflächen arbeiten, auch wenn man diesen dann sehr oft ab und wieder aufsetzen muss um kleine Drehungen zu vollziehen.
Wenn man beim Arbeiten ausreichend Platz für volle Umdrehungen hat, dann sollte man immer den Ringschlüssel wählen. Dieser Schraubenschlüssel auf allen Sechs Flächen der Mutter oder des Schraubenkopfes und kann somit die maximale Kraft übertragen. Außerdem ist die Gefahr des Abrutschens, durch den geschlossenen Ring minimiert. Der Maulschlüssel fasst den Sechskant dagegen nur an 2 Flächen wodurch nur eine 1/3 Kraftübertragung vorliegt.
Ein weiterer Vorteil des Ringschlüssels ist, dass es ihn in 6 und 12 Kant Varianten gibt. Bei der 12-Kant Variante ergibt sich ein halber Drehwinkel und somit mehr Freiheit bei engem Bauraum. Daher sollten Sie beim Schraubenschlüssel Kauf, soll es ein Ringschlüssel werden, immer die 12-Kant Variante wählen.
Schraubenschlüssel sahen nicht immer so aus wie heute. Die Ringschlüssel beispielsweise wurden vor einigen Jahren noch einmal überarbeitet, so dass sie nun mit ihren 12-kantigen Profil nicht nur auf den Ecken der Schraubenköpfe, sondern auf der gesamten Fläche greifen. Durch diese Verbesserung können selbst sehr abgenutzt Schrauben noch gedreht werden. Namentlich sind diese Schraubenschlüssel mit „Dynamic Drive“, „Energy-Profil“ oder „EPQ“ benannt und sollten den normalen Schraubenschlüssel immer bevorzugt werden, da die Schrauben und Muttern schonender bearbeitet werden können.
Der Bremsleitungsschlüssel ist eine Kreuzung aus Maul- und Ringschlüssel. Dieser verfügt ebenso wie der Ringschlüssel über einen Ringkopf, der allerdings nicht komplett geschlossen sondern noch ein wenig geöffnet ist. Dieser kommt, wie der Name es schon vermuten lässt, besonders im KFZ Bereich zum Einsatz. Beispielsweise bei sehr korrodierten Verschraubungen in der Hydraulik, bei der man wegen der geschlossenen Leitung nicht mit einem Ringschlüssel ansetzen kann und ein Maulschlüssel nicht die nötige Griffigkeit mit sich bringt. Mit dem Bremsleitungsschlüssel hat man hier noch die Möglichkeit an 4 Ecken anzusetzen und die Verschraubung so zu lösen.
Unerlässlich für das Arbeiten mit einem Schraubenschlüssel ist die Qualität. Diese kann in Kombination mit dem ausgeschriebenen Preis deutlich schwangen. Im groben kann man bei Werkzeugen schon sagen, dass man mit steigenden Preis auch mehr Qualität erhält. Auf den Zusatz „Chrom Vanadium“ der sehr breitflächig auf den Produkten vermarktet wird, sollte man allerdings nicht allzu viel geben. Dieser Zusatz bedeutet lediglich, dass bei der Herstellung der Schraubenschlüssel auch Chrom und Vanadium verwendet wurde. Wie hoch der Anteil neben üblichen Baustahl sein muss, wird allerdings nicht vorgeschrieben so, dass selbst bei Verwendung von 1% dieser Aufdruck verwendet werden darf. Kein Wunder also, dass viele 150 Teilige Werkzeugkästen für 30 Euro aus China mit „Chrom Vanadium-Stahl“ werben. Wirklich gute Qualität von der man überzeugt sein kann bietet beispielsweise Proxxon und Güde.
Wenn die Schrauben oder Muttern besonders tief in einer Vorrichtung sitzen, so dass man mit einem normalen Schraubenschlüssel nicht mehr arbeiten kann, dann kommt der Rohsteckschlüssel zum Einsatz. Diese haben die Optik eines Rohres, besitzen aber am Ende einen Sechskant Form. Mittig am Rohr ist ein Loch angebraucht in dem man einen Schraubenzieher stecken kann um das Rohr so zu drehen.
Früher wurden diese Schraubenschlüssel oft verwendet, wurden im Laufe der Jahre allerdings von Knarrenkästen abgelöst, so dass sie nur noch selten anzutreffen sind.
Bei folgenden 2 Arbeitssituationen können die Rohrsteckschlüssel allerdings immer noch glänzen. Zum einen bei engen Bohrungen, wie bei Kerzenlöcher in Zylinderköpfen. In diesem Fall sind oftmals sogar Kerzenschlüssel zu breit, so dass der Spezielle Schraubenschlüssel zum Einsatz kommen muss. Außerdem können sie bei zu weit aufgedrehte Muttern auf Gewindebolzen eingesetzt werden. Ist die Mutter zu weit eingedreht, kommen normale Nussaufsätze nicht mehr heran. Sollte also noch Platz im Werkzeugkasten sein, lohnt es sich auf jeden Fall den einen oder anderen Rohsteckschlüssel in der Hinterhand zu haben.
Letzte Aktualisierung am heute / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API