Den Schraubenteil, der für die Drehkraftübertragung sorgt, nennt man Antrieb. Einkerbungen im Schraubenkopf (z.B. Schlitze) können für den Antrieb verantwortlich sein, weiteres auch die Kopfform. Zu den gängigsten Sorten zählen Sechskantprofile, aufgrund Ihrer Eigenschaft der zuverlässigen Übertragung enormer Kräfte.
Maul- und Ringschlüssel sind die geläufigsten Arten um Schrauben zu drehen. Für die Drehung benötigt man jedoch etwas Bewegungsraum, der Schlüssel muss meist öfter neu angesetzt werden, da er nur für kleinere Drehungen ausreicht. Platzmangel kann die Folge sein. Ein weiterer Nachteil ist, dass keine händische Vollkreisdrehung möglich ist, bei der zeitgleich der Schlüssel um die Schraube gedreht wird.
Eine nicht unbeachtliche Arbeitserleichterung stellt der Steckschlüssel mit Knarre dar. Die Nuss wird auf die Schraube gesetzt und darauf die Ratsche. Da die Ratsche einen Freilauf hat, wird die Nuss in die eine Richtung gedreht, Ihre Hand kann jedoch problemlos in die andere Richtung gedreht werden. Wenn Sie dabei auf das Geräusch achten, erklärt sich auch, warum das Arbeitsgerät „Knarre“ genannt wird. Inhaltlich finden sich in einem Knarrenkasten (oder auch Ratschenkasten bzw. Steckschlüsselsatz) Nüsse in verschiedenen Größen, die Ratsche und diverse Verlängerungen/Gelenke, welche die Drehung auch schwer zugänglicher Schrauben ermöglichen. Jeder Hobbyheimwerker und fortgeschrittene Spezialist sollte einen Knarrenkasten sein eigen nennen. Mittlerweile ist diese Methode zur gängigsten geworden, da mittels Adapter auch die Bewegung von Kreuzschlitz und weiterer moderner Antriebe möglich ist, für welche Sie bis jetzt einen Imbusschlüssel verwenden mussten.
Heutzutage sind Steckschlüssel fast ausnahmslos aus Chrom-Vanadium-Stahl gefertigt, da andere Rohstoffe zu weich wären. Wenn Sie besonders erstklassige Werkzeuge suchen, entscheiden Sie sich für verchromte und polierte Ausführungen. Hierbei gilt es spezielles Augenmerk auf die Ratsche zu legen, die Nüsse sind größeren Beanspruchungen gegenüber weitgehend robust. Es gibt zudem verschiedene Ausführungen von Ratschen: jene mit abwinkelbarem Kopf mögen zwar zweckdienlich sein, jedoch lässt ihre Standhaftigkeit zu wünschen über. Ein Hebel ist beim Umschalten der Drehrichtung das Um und Auf. Natürlich empfiehlt es sich, sich preislich nicht für die günstigste Variante zu entscheiden, da deren Inhalt meist nicht sehr stabil ist. Wie auch in anderen Bereichen gilt hier: Qualität hat seinen Preis. Je teurer desto hochwertiger!
Wichtig ist, dass der Knarrenkasten die Bewegung von gängigen Größen (Sechskant-, Zwölfkant und Torxschrauben) gewährleistet. 3/8″, 1/2″ oder 3/4″ Vierkant werden auf der Antriebsseite benötigt. Für Haus und Hobby reichen diese Größen vollkommen aus. Wenn sie kleine Schrauben drehen müssen, empfiehlt sich ein 1/4″ Vierkant, bei überdurchschnittlich großen ein 1″ Vierkant. Universell einsetzbar sind Schlüsselsätze mit Adapter, welcher mittels Ratsche mehrere Größen von Vierkanten antreiben kann. Die Exaktheit wird hier jedoch etwas eingegrenzt.
Für den professionellen Einsatz oder Vielgebrauch ist auf alle Fälle ein Kasten mit Ratschen in mehreren Größen empfehlenswert.
Grundsätzlich sollten Sie überlegen, wofür Sie den Knarrenkasten brauchen werden. Soll es nur eine kleine handwerkliche Herausforderung werden, reichen kleinere Größen. Sie möchten eine Reparatur am Auto vornehmen? Dann empfiehlt sich ein gut ausgestatteter Satz, der Schlüssel in den wichtigen Größen (8mm bis 24mm) beinhaltet, sowie über eine Nuss für Zündkerzen verfügt. Für Hobbymechaniker und Fortgeschrittene ist außerdem eine Knarre erforderlich, welche das Drehmoment begrenzt. Im Hausgebrauch-Einsatz ist es erforderlich, dass die Sätze über reichlich Teile (30-60 Stk.) und Zubehör verfügen, sodass jegliche Einsatzmöglichkeiten abgedeckt sind. Die Widerstandsfähigkeit steht hier eher im Hintergrund, sofern die Schlüssel seltener gebraucht werden.